Katze zittert am ganzen Körper: Was bedeutet das?

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In der Regel ist eine Katze neugierig und aufgeweckt. Wenn sie am ganzen Körper oder Teilbereichen unkontrolliert und plötzlich zu zittern beginnt, kann dies viele harmlose und plausible, tiefergreifende Gründe haben und der Ausdruck für eine Krankheit oder lebensbedrohliche Vorkommnisse haben.

Zittern ist ein Zeichen dafür, dass sich der Körper gegen innerliche oder äußerliche Einflüsse zur Wehr setzt. Betroffen kann der ganze Körper, einzelne Bereiche, zum Beispiel der Bauch oder die Hüfte, sein.

Das Zittern einer Katze sollte nicht ignoriert und beim geringsten Zweifel immer mit dem Tierarzt abgeklärt werden.

Inhalt

Ursachen für das Zittern bei der Katze

Auslöser für das Zittern bei der Katze können sein:

  • Träumen
  • Markieren
  • Angst und/ oder Stress
  • Erschöpfung
  • Fieber
  • Unterkühlung
  • Schmerzen
  • Parasiten
  • Mineral- und Vitaminmangel
  • Vergiftung / Niereninsuffizienz
  • Epilepsie

Träume

Wenn die Katze während dem Schlafen zittert und zuckt, ist das, wenn keine Krankheit vorliegt, kein Grund zur Besorgnis. Die Katze ist tiefenentspannt und sollte nicht aufgeweckt werden, um sie nicht zu erschrecken.

Zittern am Schwanz

Zittert der Schwanz, kann dies eine freudige Erregung oder ein Zeichen für Stress sein.

Angst und/oder Stress

Katzen sind sehr sensibel und können in besonderen Situationen gestresst sein oder Angst haben:

  • Besuch bei Tierarzt
  • Umzug
  • laute Geräusche
  • hektische Umgebung
  • neue menschliche oder tierische Mitbewohner

Möglicherweise hat sich die Katze, beispielsweise durch eine einen Hund, eine andere Katze oder ein Feuerwerk, erschrocken.

Nach der Jagd befindet sich die Katze in erregtem Zustand, der zu Zittern führen kann. Dies ist in weitestem Sinne eine positive Anspannung und kein Grund zur Besorgnis.

Bei Angst und Stress kann die Katze mit Streicheleinheiten beruhigt und mit Spielen abgelenkt werden. Hektik und laute Geräusche sollten vermieden werden. Ist eine aus Sicht der Katze bedrohliche Situation vorbei, sollte auch das Zittern aufhören. Wenn dies nicht der Fall ist, müssen andere Ursachen in Betracht gezogen werden.

Erste-Hilfe- respektive Notfall-Tropfen können unterstützend wirken, auch bei Schmerzen oder nach einem Unfall.

Befindet sich die Katze ständig in einem ängstlichen oder gestressten Zustand, sollte der Tierarzt um Rat gefragt werden, um Erkrankungen als Ursache auszuschließen.

Erschöpfung

Die Katze kann bei Erschöpfung zittern. Diese wird zum Beispiel ausgelöst durch lange Autofahrten, lange Streifzüge ohne Nahrung, Revierkämpfe, ausgiebiges Spielen und Krankheiten. Die Katze sollte trinken und nährstoffreiches Futter aufnehmen. Wichtig ist zudem ein Rückzugsort zur Erholung. Ein Besuch beim Tierarzt bringt Klarheit, ob es sich um eine ernste Erkrankung handelt.

Fieber

Die normale Körpertemperatur einer Katze liegt zwischen 38 und 39 Grad. Entzündungen, Parasiten, Vergiftungen, Infektionen, ausgelöst durch Viren und Bakterien beispielsweisem können dazu führen, dass diese steigt. Die Körpertemperatur mit 39,2 Grad bedeutet Fieber. Lebensgefährlich ist die Körpertemperatur ab 41,5 Grad, es kommt zu Schädigungen der Organe. Die Katze atmet schneller, ist appetit- und kraftlos.

Wissenswert: Rektale Fiebermessungen sind exakter als im Ohr.

Unterkühlung

Zittert die Katze aufgrund von Kälte oder einem durchnässten Fell, kann der Körper die Temperatur selbst ausgleichen. Das Zeitfenster dafür ist abhängig vom Gesundheitszustand und dem Alter. Ältere Katzen können aufgrund des verlangsamten Stoffwechsels kalt haben, junge Katzen sind noch nicht vollumfänglich in der Lage, die Körpertemperatur zu regulieren. Eine Untertemperatur kann auch nach einer Operation oder Impfung vorkommen. Nacktkatzen sind besonders empfindlich, was die Temperatur anbelangt.

Zur Regulierung der Körpertemperatur unterstützen warmes Wasser zum Trinken, Heizungsliegen, eine Decke und Streicheleinheiten.

Schmerzen

Katzen können mit Zittern auf Schmerzen reagieren, oft begleitet von veränderten Bewegungen sowie Ab- und Niedergeschlagenheit, Apathie und Zusammenrollen. Der Leidensdruck ist sehr groß und das Zittern praktisch die einzige Möglichkeit, die Schmerzen auszudrücken, sodass diese nicht unbehandelt bleiben dürfen, wenn sie auch noch über einen längeren Zeitraum anhalten.

Beim Verdacht auf Schmerzen kann die Katze, wenn keine offensichtlichen Verletzungen zu sehen ist, vorsichtig abgetastet werden, vorausgesetzt, dass sie es zulässt, was nicht immer Fall ist. Lässt sich eine anhängliche und zutrauliche Katze gar nicht oder an bestimmten Stellen nur widerwillig berühren, kann die Ursache ein sehr großer Schmerz sein. Der Weg zum Tierarzt ist zwingend, da die Ursache bis zur Diagnose meist unklar ist und es einer professionellen Behandlung bedarf.

Das Abtasten sollte mit ruhiger Stimme kommentiert werden, um der Katze Sicherheit zu geben.

Parasiten

Der Befall von Würmern und Giardien führt zu Durchfall und kann Zittern auslösen, ebenso wie ein Übermaß an Flöhen, Läusen und Milben.

Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen

Ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen kann dazu führen, dass die Katze zittert. Der Mangel entsteht in der Regel durch eine einseitige Ernährung. Hochwertiges Katzenfutter und die Zuführung von Nahrungsergänzungsmitteln unterstützen dabei, die Balance wiederherzustellen und zu erhalten.

Vergiftung / Niereninsuffizienz

Für Katzen giftige Lebensmittel, Pflanzen und Reinigungsmittel können zu einer Vergiftung führen. Diese äußert sich mit Durchfall, Krämpfen, Lähmungen, übermäßiger Speichel, gesträubtem Fell sowie der Veränderung von den Pupillen und einem abwesenden Blick, welcher auch bei einer Niereninsuffizienz beobachtet werden kann, zusammen mit tränenden Augen, Abgeschlagenheit und allgemeiner Schwäche. Die lebensbedrohlichen Anzeichen machen den Tierarztbesuch unumgänglich.

Epilepsie

Die Erkrankung vom zentralen Nervensystem äußert sich durch unkontrollierte Bewegungen der Muskeln und in deutlicher Form mit Krämpfen, Schaum vor dem Maul und lautem Miauen oder Aufschreien. Weitere Symptome können eine Änderung des Verhaltens, übermäßiger Speichel, ein glasiger Blick, Muskelzittern oder -krämpfe sowie Inkontinenz sein. Mit der richtigen Behandlung können die Symptome reduziert werden. Katzen mit Epilepsie sollten sich im Freien nur in gesicherten Bereichen aufhalten.

Maßnahmen

Wer sein Tier genau kennt, kann in der Regel eine harmlose Ursache von einem Notfall unterscheiden. Der Überblick über die Situation kann Aufschlüsse zur richtigen Einschätzung und den entsprechenden Maßnahmen geben.

Der Überblick und die Bewertung der Gesamtsituation sowie die Beobachtung respektive Feststellung auf allfällige weitere Symptome können Aufschluss über die Ernsthaftigkeit geben. Ist die Ursache von harmloser Natur, geht das Zittern schnell vorüber. Langanhaltendes oder wiederkehrendes Zittern bei der Katze ist ein ernstzunehmendes Anzeichen, dass der Körper im Ungleichgewicht ist.

Die Katze sollte genau beobachtet werden, um auszuschließen, dass der Auslöser für das Zittern eine Vergiftung, Schmerzen oder eine Krankheit ist. Ursachen für regelmäßiges und langanhaltendes Zittern müssen durch den Tierarzt abgeklärt werden.

Verhalten als Katzenbesitzer

Regel: Ruhe bewahren

Wichtig ist, selbst Ruhe zu bewahren. Die eigene Angst überträgt sich auf die Katze und wirkt sich entsprechend negativ aus, was wiederum zur Verstärkung der Symptome bei der Katze führt. Eine ruhige Umgebung unterstützt die Katze, um sich zu beruhigen.

Homöopathische und andere pflanzliche Mittel wirken beruhigend.

Wenn der Grund nicht annähernd erkannt werden kann, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Besser eine Untersuchung zu viel als zu wenig.

Zusammenfassende Übersicht

AuslöserMögliche GründeMaßnahmen / Behandlung
   
Träumein der Tiefschlafphasekeine Maßnahmen, wenn keine Erkrankung vorliegt
Markierennormales Verhaltenkein Handlungsbedarf
Stress, AngstUngewohnte Situationen und Geräusche, Lärm, HektikAblenkung, Streicheleinheiten
ErschöpfungHunger, Revierkämpfe, ausgiebiges Toben, DiabetesAnimieren zum Fressen / Trinken, Rückzugsmöglichkeit, Tierarzt konsultieren
FieberEntzündungen, Infektionen, Gift, Parasitenzwingender Besuch beim Tierarzt
Kälte / UnterkühlungDurchnässtes / fehlendes Fell, lange Streifzüge, langsamer StoffwechselAufwärmen mit Decke, Heizungsliegen, Gabe von warmem Wasser
Schmerzeninnere oder äußere Verletzungenzwingender Besuch beim Tierarzt
ParasitenWürmer, Giardien, Läuse, Flöhe, MilbenWurm- und Parasitenkuren
Vitamin- / MineralstoffmangelFalsche Ernährung, zu wenig FutterHochwertiges Futter, ggf. Nahrungsergänzungsmittel
VergiftungGiftige Lebensmittel, giftige Pflanzen, MedikamenteTierarztbesuch ohne Verzögerung
EpilepsieErkrankung des zentralen Nervensystems, Folge anderer Krankheitenzwingender Tierarzkonsultation, bei Epilepsie überwachter Freigang

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