Wenn deine Katze gelegentlich etwas tut, was sie nicht tun soll, ist es verständlich, dass du dich darüber ärgerst. Du fragst dich jedoch vielleicht, ob es in Ordnung ist, deine Katze für ihr ständig schlechtes Verhalten zu bestrafen.
Wie du richtig vorgehen kannst, ohne die Beziehung zwischen dir und deiner Katze zu zerstören, erfährst du jetzt.
Inhalt
Warum die Katzenerziehung nicht immer einfach ist
Eine Katze von unerwünschtem Verhalten fernzuhalten erfordert andere Methoden als das Training bei einem Hund. Hunde lernen Sprachbefehle und Handzeichen zu erkennen.
Das bedeutet nicht, dass du deine Katze nicht mit einem Clicker trainieren kannst. Es ist möglich. Dennoch erfordert es mehr Disziplin und Training, um den Stubentiger zu erziehen.
Folglich brauchst du mehr Geduld und dementsprechend mehr Zeit.
Und dazu das Wissen, wie du deine Katze sicher und richtig disziplinieren kannst, damit das Training anhält.
Mit den folgenden Tipps und Tricks bist du auf dem Weg zum perfekten Katzenverhalten deines Stubentigers.
Statte dem Tierarzt einen Besuch ab
So überraschend es auch klingen mag, die Ursache für das viele Fehlverhalten von Katzen können Krankheiten sein.
Wenn dein Stubentiger die Katzentoilette nicht mehr benutzt, neue dir bisher unbekannte Aggressionen zeigt oder sich an unerwarteten Orten versteckt, können das Anzeichen auf Krankheiten im Körper sein.
Bevor du dich also fragst, wie du deine Katze bestrafen kannst, vereinbare einen Termin beim Tierarzt deines Vertrauens. Möglicherweise lässt sich eine medizinische Ursache für das Verhalten feststellen. Wenn das nicht der Fall ist, kannst du beruhigt nach Hause fahren und anschließend damit beginnen, deine Katze zu disziplinieren.
Verschaffe dir einen Überblick
Bevor du überhaupt damit beginnen solltest deine Katze umzuerziehen, ist es wichtig, dass du dir einen Überblick verschaffst.
Es ist selbstverständlich, dass dich die zerkratzten Möbel frustrieren und zur Weißglut bringen. Nicht selten klettern Katzen über die Vorhänge oder es passieren “Unfälle” außerhalb der Katzentoilette. Folglich schreist du gefühlt danach zu wissen, wie du deine Katze bestrafen kannst.
Doch es ist so: Genauso wie bei einem unerzogenen Hund, der Hundebesitzer nicht selten Schuld an dem Verhalten ist, so ist es bei Katzenbesitzern auch. Ein Teil der Schuld kann bei uns Katzenbesitzern liegen, weil wir das schlechte Verhalten nicht früher unterbunden haben. Doch hier geht es nicht um Schuldzuweisungen.
Je nachdem, welches Fehlverhalten deine Katze an den Tag legt, solltest du diese Probleme mit Disziplin und Geduld angehen. Auch wenn es viel Zeit erfordert, so gilt es nicht aufzugeben. Der Aufwand lohnt sich und danach kannst du stolz auf dich sein, dass deine Katze sich besser verhält.
Außerdem darfst du wissen, dass du damit nicht alleine dastehst, und jeder macht eben Fehler. Und es ist möglich, diese zu beseitigen.
Hierzu gilt es dir zuerst einen Überblick im Haus zu verschaffen. Möglicherweise lässt sich alleine mit kleinen Änderungen schon das Fehlverhalten verbessern.
1. Wird die Katzentoilette regelmäßig gereinigt? Katzen mögen keine dreckigen Toiletten und vermeiden diese. Es könnte also der Grund dafür sein, dass deine Katze oft außerhalb der Toilette ihr Geschäft erledigt.
2. Ist die Katzentoilette die Variante, die sie bevorzugt? Wenn das Katzenklo sauber ist und dein Stubentiger sie trotzdem nicht benutzt, kann es daran liegen, dass sie es einfach nicht mag. In dem Fall empfiehlt es sich nach einem anderen Modell zu schauen.
3. Gibt es genügend Kratzbäume? Haben die Kratzbäume erhöhte Kletterplätze?
4. Spielst du oft genug mit deiner Katze?
Wie du deine Katze nicht bestrafen solltest
Niemand bestraft seine Katze gerne. Unangemessene Bestrafung kann zu Angst, oder noch schlimmeren Verhalten führen. Dein Stubentiger kann Angst vor dir bekommen und deine Nähe meiden.
Du kannst den Spieß jedoch umdrehen und deine Katze für ihr gutes Verhalten belohnen.
Es mag komisch klingen, aber eine der Möglichkeiten, eine Katze zu disziplinieren, besteht darin, sie zu belohnen, wenn sie etwas richtig macht. Der Grund dafür ist, dass die Katze das gute Benehmen mit dem Erhalten eines Leckerlis in Verbindung bringt.
Da sie mehr Leckereien möchte, beginnt sie sich mehr anzustrengen, um dir zu gefallen und natürlich weitere Leckerlis zu bekommen.
Halte die Leckerlis* stets griffbereit. So kannst du sie jederzeit für gutes Verhalten belohnen. Das kann beispielsweise sein, wenn deine Katze ihre Katzentoilette benutzt, sie sich auf dem Kratzbaum aufhält oder mit ihren Spielsachen spielt.
Wenn deine Katze merkt, dass sie für diese Aktivitäten Lob und Leckerli bekommt, wird sie diese wiederholen. Und umso mehr du das übst, umso schneller wirst du Erfolge erkennen. Dementsprechend wird deine Katze weniger Fehlverhalten an den Tag legen.
Genauso kannst du übrigens auch beim Beibringen von Katzentricks vorgehen.
Die Leckerlis fördern ihre Motivation.
So disziplinierst du deine Katze
Deine Katze muss ein unangenehmes Ereignis mit dem, was sie tut, in Verbindung bringen. Dann wird sie aufhören, Dinge zu tun, die sie nicht machen soll.
Stimme verwenden
Wenn dein Stubentiger etwas tut, was du nicht möchtest, kann es ausreichen, sie einfach mit deiner Stimme zu stoppen.
Denke dir ein Stoppwort aus und verwende es immer, wenn deine Katze gerade ein schlechtes Benehmen hat. Ein Stoppwort kann beispielsweise “Nein”, “Hey” oder “Stopp” sein. Sprich es mit lauter und fester Stimme aus.
Behalte dieses Stoppwort bei, damit deine Katze dieses Wort mit schlechtem Verhalten in Verbindung bringt.
Hände Klatschen
Eine andere Sache, die du tun kannst, um deine Katze dazu zu bringen, ihr Fehlverhalten zu unterlassen, ist in die Hände zu klatschen.
Solch ein plötzliches, lautes Geräusch, das von einem Händeklatschen kommt, ist für die Katze irritierend / beunruhigend und führt oft dazu, dass sie aufhört.
Manche Katzen erschrecken auch leicht.
Wiederhole das für eine Weile und sie assoziiert damit das beunruhigende Geräusch mit ihrem schlechten Benehmen. Weil ihr das Klatschen natürlich nicht gefällt, wird sie mit der Zeit alles dafür tun, damit du es ja nicht wieder machst.
Spiele mit deiner Katze
Katzen hassen Langeweile. Wenn sie nicht ausgelastet ist, kann sie vermehrt Dinge anstellen, die sie nicht tun soll. Wenn du deiner Mieze zu wenig Aufmerksamkeit schenkst, kann das eine Ursache für ihr Fehlverhalten sein.
Nimm dir Zeit und beschäftige dich mit ihr.
Besorge Katzenmöbel zum Kratzen, Spielzeug, damit sie etwas da hat, wenn du außer Haus bist. Außerdem ist alles, was zusätzlich Energie abbaut, von Vorteil.
Auch Intelligenzspielzeug kann sie eine Weile beschäftigen.
Nimm professionelle Unterstützung in Anspruch
Es ist keine Schande zuzugeben, dass du überfordert sind. Wenn du alles probiert hast und nichts funktioniert, ist es an der Zeit, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Professionelle Katzentrainer sind hervorragend darin, die zugrunde liegende Ursache des Verhaltens deiner Katze zu finden. Sie können dir Trainingstipps geben.
Gib niemals auf. Und akzeptiere kein schlechtes Benehmen.
Fazit: Wie du deine Katze nicht bestrafen solltest
Niemand mag es, schlechtes Benehmen zu ertragen. Glücklicherweise lassen sich diese unerwünschten Disziplinprobleme mit ein wenig Arbeit und Zeit lösen. Vergewissere dich, dass du nicht ein Teil dieses Problem bist. Halte daher das Katzenklo immer sauber und beschäftige dich mit deinem Stubentiger.
Auf keinen Fall solltest du Gewalt gegenüber deine Katze anwenden. Das zerstört das Vertrauen zu dir. Konzentriere dich auf die guten Dinge, die deine Katze tut.
Vergiss übrigens nicht, den Tierarzt oder einen anderen Experten um Hilfe zu bitten, wenn es nötig ist.
Mache dir bewusst, dass es nicht die eine Möglichkeit gibt, schlechtes Verhalten bei Katzen zu korrigieren. Jeder Stubentiger ist anders. Mit dem Finden der Ursache des Problems ist Geduld jedoch das einzige, was du brauchst, um gutes Verhalten zu fördern.
Folglich brauchst du deine Katze nicht zu bestrafen, sondern hast mit der Zeit eine Katze, die ein gutes Verhalten an den Tag legt.