Die Bengalkatze im Rassenporträt

Bengalkatze Porträt

Die Bengalkatze ist ein sogenannter Wildkatzenhybrid. Das bedeutet, dass sie ein nahes Verwandtschaftsverhältnis zu einer Wildkatzenrasse hat. Ab der fünften Generation sind die wilden Charaktereigenschaften aber so verwässert, dass sie wie eine gewöhnliche Hauskatze gehalten werden kann. Durch den Leoparden-Look ist ihr der Ursprung aber noch immer anzusehen.

Inhalt

Steckbrief

Name: Bengalkatze
Herkunft: USA
Größe: mittlere Größe bis groß
Gewicht: Kater: bis zu 8 kg, Katze: bis zu 4 kg
Farbe: gepunktet oder marmoriert, die Grundfarbe kann variieren, kurz oder mittellang, dicht und weich
Alter: bis 18 Jahre
Charakterzüge: freundlich, verschmust, verspielt, aufgeweckt

Beschreibung der Rasse

Mit guten 30 Zentimetern gelten Bengalische Katzen als mittelgroß. Anhand ihrer Körpergröße ist die nahe Verwandtschaft zu den Wildkatzen also nicht sofort zu sehen.

Allerdings lässt die athletische Statur vermuten, dass sie – wie eine echte Wildkatze eben – zu Höchstleistungen imstande ist.

Wie genau die Bengalische Katze aussieht, geht aus dem Rassestandard der Zuchtverbände vor. Gerade in puncto Fell und Farbe können die Details der Zuchtziele variieren.

Grundsätzlich haben Bengalen ein kurzes oder mittellanges, weiches Fell, das Glitzerhärchen (= reflektierendes Fell) enthalten kann und entweder marmoriert oder gepunktet ist.

Die Grundfarbe umfasst die Töne

  • Schwarz,
  • Weiß,
  • Grau,
  • Braun,
  • Blau und
  • Elfenbein.

In Ausnahmefällen kann das Fell eine Tupfenzeichnung haben oder getigert sein. Musterungen dieser Art sind seitens der Züchter jedoch unerwünscht.

Die Herkunft und Geschichte der Bengalkatze

Die Bengalkatze ist eine US-amerikanische Rasse mit Zuchtursprung in den 60er-Jahren.

Die Bengalen zählen zu den Hybridrassen, weil zu ihren Vorfahren neben den kurzhaarigen Hauskatzen auch echte Wildkatzen (die Prionailurus bengalensis) gehören.

Ziel dieser exotischen Verpaarung war eine wohnungstaugliche Schmusekatze in Wildkatzen-Manier. Die Bengalkatze sollte das Aussehen eines Raubtieres haben, aber die Wesenszüge der Hauskatzen übernehmen.

⚠️ Hinweis: Heutzutage findet die Einkreuzung von Wildkatzen oder rassefremden Artgenossen nicht mehr statt. Zur Zucht werden nur reinerbige Bengalen eingesetzt.

Die Bengalkatze ist noch eine junge Rasse, denn sie wurde erst im Jahre 1999 vom FIFe (Fédération Internationale Féline) anerkannt.

Der Charakter der Bengalkatze

Bengalkatzen sind menschenbezogen, anhänglich und loyal. Am liebsten werden sie in den Alltag ihrer Familie integriert. Sie suchen die Nähe zu den Menschen und genießen die Gemeinsamkeit.

Da die Bengalen sehr geschwätzig sind, haben sie einen Weg gefunden, sich mit ihrem Halter zu “unterhalten” und ihren Bedürfnissen (beispielsweise nach Streicheleinheiten) Ausdruck zu verleihen.

Obwohl sie durchaus eine ruhige Seite haben, sind die Rassekatzen aber auch neugierig, verspielt und intelligent. Sie haben Freude an physischen Aktivitäten, wie dem Klettern, werden aber auch gerne kognitiv gefordert und haben beispielsweise eine Begabung dafür, Tricks mit dem Clicker zu erlernen.

Obgleich der Stubentiger mehr von einer Schmusekatze denn von einem Raubtier hat, hat er durchaus einen Jagdinstinkt. Dieser lässt sich (zum Beispiel mit der Reizangel) aber ganz gut kompensieren.

Pflege und Haltung

Bengal Gehege
Die reine Wohnungshaltung ist für Bengalkatzen ungeeignet. Es sollte mindestens ein abgezäunter Garten zur Verfügung stehen. (Bildquelle: Pixabay.com)

Die Bengalen weisen eine genetische Nähe zu Wildkatzen auf. Dementsprechend legen sie ursprüngliche Charakterzüge an den Tag. Obgleich sie Streicheleinheiten genießen, brauchen sie artgerechte Lebensumstände, die auf ihre Sprung- und Kletterfreunde zugeschnitten sind.

Übrigens: Während andere Katzenrassen im Alter gemütlich werden, bleibt das Temperament der Bengalen über die Jahre fortbestehen.

Aus diesem Grunde ist die reine Wohnungshaltung nur bei einem katzengerechten Innenleben zu empfehlen. Die Wohnungshaltung in Kombination mit einem abgesicherten Garten, Freigehege oder Balkon wäre toller Kompromiss.

⚠️ Hinweis: Aufgrund der engen Verwandtschaft zu den Wildkatzen werden Bengalen bis zur vierten Generation rechtlich als Hybriden eingestuft. Das bedeutet, dass der Halter den Artenschutz beachten und ein großes Außengehege bauen muss. Die Wohnungshaltung ist also erst ab der fünften Generation legal.

Da die Bengalkatzen das Wasser lieben, bieten sich kleine Hundepools und Schwimmspielzeuge zur Beschäftigung im Garten oder Badezimmer an.

 Achtung: Aquarien sollten immer abgedeckt werden, weil sie sonst nicht katzensicher sind.

Die Bengalkatze braucht Interaktion und tut sich schwer damit, allein zu sein. Damit sie sich bei Abwesenheit ihrer Bezugsperson nicht langweilt, ist sie am besten in einem Haushalt aufgehoben, in dem es noch eine zweite Katze gibt. Bengalen verstehen sich mit Kindern, katzenfreundlichen Hunden und mit Artgenossen, die ihre Bewegungsfreude teilen.

Obwohl sich die Bengalkatze normalerweise selber pflegt, sollte sie gelegentlich gebürstet werden, da sie das lose Fell sonst in großer Menge schlucken kann.

Rassetypische Krankheiten

Obgleich die Bengalkatze grundsätzlich ein gutes Allgemeinbefinden hat, ist es prinzipiell möglich, dass es im Laufe des Lebens zu einer Erkrankung kommen kann.

In Bezug auf die folgenden drei Krankheiten gibt es ein erhöhtes Risiko:

Progressive Retinaatrophie: Diese Krankheit führt dazu, dass die Bengalkatze erblinden kann.

Pyruvatkinase-Defizienz: Katzen mit Pyruvatkinase-Defizienz leiden unter Blutarmut.

Hypertropher Kardiomyopathie: Hierbei handelt es sich um eine Herzmuskelerkrankung, bei der es zu Wasseransammlungen in den Lungen kommen kann.

Außerdem kann die Geburt der Wildkatzenhybride anfällig für Komplikationen sein.

Die Wahl eines seriösen Züchters ist jedoch ein probates Mittel, wie der Kaufinteressent die Erkrankungswahrscheinlichkeit vermindern kann. Dieser sollte die Zuchttiere und deren Nachkommen von einem Tierarzt untersuchen lassen, um mithilfe eines Gentests beziehungsweise eines Ultraschallverfahrens die Gesundheit der Katzen festzustellen.

Die richtige Ernährung

Industrielles Fertigfutter ist die einfachste Methode, wie der Halter seine Katze mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen kann. Die wichtigsten Kriterien eines guten Futters sind der hohe Fleischanteil, eine gute Verdaulichkeit und die Futterqualität.

Die Verwandtschaft zu den Wildkatzen sorgt jedoch dafür, dass viele Bengalen empfindlich auf verarbeitete Futtermittel reagieren. Aus diesem Grunde steigen viele Bengalhalter auf das Barfen, also die Rohfütterung, für Katzen um.

Diese Fütterungsart hat den Vorteil, ursprünglich und gesund zu sein. Da sie jedoch fehleranfällig ist (unverträgliche Lebensmittel, hohe Keimbelastung, falsche Nährstoffzusammensetzung etc.), ist wichtig, sich gut über die Hintergründe des Barfens zu informieren.

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